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Plakatgeschichte und Erkenntnisse einer Sammlerin

Katharina Zellweger Katharina Zellweger

Vor Ort

KOL-E-18, Universität Zürich-Zentrum, Rämistr. 71, 8006 Zürich

Mi 04.10.2023 19:30 - 21:00

23S-0350-36

Handgemalte Plakate sind in Nordkorea bis heute ein wichtiger Kommunikationskanal zwischen Regierung und Bevölkerung. In sozialistisch-realistischer Maltradition gestaltet, vermitteln sie bestimmte Idealbilder. Eine der eindrücklichsten Sammlungen solcher Plakate entstand eher zufällig. 1996/97 erwarb Katharina Zellweger in Pjöngjang ihre ersten handgemalten Plakate. Mit den frohen Farben boten diese damals einen starken Kontrast in der dunklen, von Hunger geprägten Zeit. Die daraus hervorgehende, bis 2019 reichende Plakatsammlung Zellweger umfasst keineswegs nur direkt politische Propaganda, sondern auch Bilder von Sport, Volkstraditionen, Land- und Forstwirtschaft oder Industrie.

Katharina Zellweger Katharina Zellweger M.A. International Administration, Visiting Fellow, Stanford University
Katharina Zellweger engagiert sich seit über 25 Jahren in Nordkorea. Nach zahlreichen Chinareisen als Mitarbeiterin der Caritas kam sie 1995 erstmals nach Pjöngjang. Von Hongkong aus koordinierte sie später die internationale Hilfe von Caritas. 2006 bis 2011 leitete sie das Büro der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) in Pjöngjang. Mit ihrem privaten Hilfswerk KorAid bleibt sie bis heute mit dem Land verbunden. Sie hält Vorlesungen zu Nordkorea an der Stanford University in Kalifornien. 2019 wurde ihr in Toronto die Auszeichung «women who make a difference» des International Women’s Forum verliehen. Ausgewählte Exemplare ihrer einzigartigen Sammlung nordkoreanischer Plakate wurden 2021 im Kunstmuseum Bern ausgestellt.